Plattformpreis 2019

Folgende drei Kandidaturen für die fragwürdigste Architektur in Berlin wurden von unseren Leser*innen eingereicht:

1) Fitnessstudio, Bautzener Straße in Berlin-Schöneberg

2) East Side Mall, Warschauer Brücke in Berlin-Friedrichshain

3) Schultheiss Quartier, Turm-, Strom- und Perleberger Straße in Berlin-Mitte

Nach Auszählung der Stimmen erhielten den Plattformpreis 2019 für die fragwürdigste Architektur in Berlin mit 53% der abgegebenen Stimmen die East Side Mall, zwischen Mercedes-Benz Arena und Warschauer Brücke in Berlin-Mitte, Berlins 69. Shoppingcenter. Unsere Publikumspreis-Jury fand es anachronistisch, dass in Berlin immer noch solche Shopping-Giganten mit rund 38.000 m2 errichtet werden, statt stadtplanerisch nachhaltiges Einkaufsverhalten in den Quartieren zu fördern. Gefolgt wurde der Publikumspreis von 29 % der Stimmen für das Fitnessstudio, Bautzener Straße in Berlin-Schöneberg, das viele als zu abweisend empfinden, weil die Fassade an einer prominenten Ecke fast wie ein grauer Betonbunker geschlossen ist. Schräg gegenüber steht ein Baumarkt, der auch die „saure Zitrone“ verdient hätte. 18 % der Stimmen entfielen auf das Schultheiss Quartier zwischen Turm-, Strom- und Perleberger Straße in Berlin-Mitte. Auf dem Areal der ehemaligen Schultheiss-Brauerei in Moabit entstand ein banaler Mix aus Shopping, Gastronomie, Entertainment und Hotel und verdrängte damit kleinteiliges Gewerbe.

Architektur geht alle an. Keiner kann sich seiner gebauten Umwelt entziehen.